Schlechte Gewohnheiten ablegen

Freier_Kopf - schlechte Gewohnheiten ablegen, Mädchen im Sonnenblumen-Feld

Schlechte Gewohnheiten ablegen, gute Gewohnheiten entwickeln – So geht’s

Die Macht der Gewohnheit … jeder kennt den Spruch.

Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, eingefahrene Gewohnheiten wie Naschen vor dem TV, Rauchen, Alkoholtrinken, Nägelkauen oder der hundertste Blick auf das Handy aufzugeben. Denn dahinter steckt oft der Wunsch, wichtige Bedürfnisse zu erfüllen. Trotzdem können wir schlechte Gewohnheiten ablegen und uns neue antrainieren – wenn wir es wirklich wollen.

Der richtige Zeitpunkt

Frage dich, wann dein Vorhaben tatsächlich umsetzbar ist. Eine Diät, die genau am Osterwochenende starten soll, wird wahrscheinlich nicht so gut funktionieren. Wähle daher einen Zeitpunkt, der nicht im Zeichen von kollektiver Esserei und Stress steht. Warum? Stresshormone wie Cortisol und Noradrenalin fahren die Funktionen des Frontalhirns herunter. Wenn du unter Druck stehst, kannst du schlechter zielgerichtet denken und handeln. Eine denkbar ungünstige Voraussetzung für das Loslassen von unliebsamen Gewohnheiten. Gut funktioniert das Ändern von Verhaltensmustern übrigens in der Zeit des abnehmenden Mondes. In dieser Zeit fällt es dem Körper leichter, auf etwas zu verzichten und die Entzugserscheinungen halten sich in Grenzen 😉

Kleine Schritte

Gewohnheiten bergen nicht nur Nachteile. Sie geben uns auch Sicherheit. Und das ist gut! Stell dir vor, du müsstest jeden Tag aufs Neue die Koordinaten auf dem Weg zu deiner Arbeit berechnen. Undenkbar! Gewohnheiten sind wie Bahngleise, die einen Zug einer bestimmten Richtung zuweisen. Der Haken dabei: Gewohnheiten zu ändern ist wie einen Zug auf andere Schienen zu heben. Ein Kraftakt, der nur in mehreren Schritten zu bewältigen ist.
Auf dein Vorhaben übertragen bedeutet das: Gehe kleine Schritte. Konzentriere dich auf ein Ziel und bündle deine Energien in diese Richtung.

Setz dir konkrete Ziele

Die gute Nachricht: Dein Gehirn liebt Ziele. Sie sind richtungsweisende Wegpfeiler, die den grauen Zellen Orientierung bieten. Die schlechte Nachricht: dein Gehirn leidet unter zeitweiligen Verständigungsproblemen. Bei Wörtern wie „nicht“, „irgendwann“ und „irgendwie“ etc. schaltet es auf Durchzug. Wichtig: Nimm auf die kleine „Bildungslücke“ des Gehirns Rücksicht und erteile ihm klare Anweisungen. Wichtig: Dein Ziel sollte Antworten auf die Fragen „wie“, „wann“, „wo“ und „warum“ liefern.

Visualisiere deinen Erfolg

Stelle dir im Geist immer wieder Szenarien vor, in denen du anstelle der schlechten Angewohnheit wünschenswerte Verhaltensweisen zeigst. Stelle dir Situationen vor, in denen du einer schlechten Angewohnheit nachgeben willst, dich aber für eine bessere Option entscheidest. So verstärkst du positive Verhaltensmuster.
• Wenn dein Ziel z.B. lautet, weniger Süßes zu essen, stelle dir vor, wie du dir in der Küche eine gesunde Mahlzeit richtest, dich dann hinsetzt und sie isst.

Gehe freundlich mit dir um

Wenn du dir sagst, dass du etwas nicht schaffst, dann ist das eine blockierende kognitive Angewohnheit. Sie verstärkt den Glauben daran, dass du etwas nicht schaffst. Denke daran: Wenn du zu streng mit dir bist, weil dir etwas schwerfällt oder dir ein Ausrutscher passiert, dann ist das nicht hilfreich.
Mach trotzdem etwas Positives daraus, indem du dir zum Beispiel sagst:
„Ich habe eine Tafel Schokolade zu Mittag gegessen. Ich ärgere mich darüber UND ich kann Abhilfe schaffen, indem ich mir gesunde Snacks mit zur Arbeit nehme.“